Immer wieder seht ihr Bilder von mir, die doch keine Bilder von „mir“ sind. Bilder, die ich mache, die mein Arbeiten zeigen, aber nur wenig von mir preisgeben.
Darum hab ich beschlossen, mal auch was über mich zu erzählen. – Unterstützt von einfühlsamen Portraits vom one and only Paul, Paul Szimák. – Ein Meister seines Faches und wahnsinnig liebenswerter, toller Mensch.
Wer ich also bin.
Mein Fotografieren begleitet mich mittlerweile beruflich seit vier Jahren durch Höhen und Krisen – gesellschaftliche und persönliche – und ist heute wie damals ein optimaler Ausgleich für mich.
Ich bin in erster Linie Mama von zwei wunderbaren Kindern, im „richtigen“ Leben Lehrerin für Deutsch und Geschichte – neuerdings wieder Klassenvorständin einer quirligen ersten Klasse – und eben nebenbei mit viel Herzblut und Selbstkritik Fotografin. Ich mag diese gute Mischung, die verhindert, dass ich in eine „Einbahnstraße“ im Berufsleben gerate und die mir meinen Horizont offenhält.
Immer wieder werde ich gefragt, ob ich nicht beruflich ganz aufs Fotografieren umsteigen will und ich verneine diese Frage immer wieder entschieden. Für mich ist die Fotografie meine Herzensangelegenheit, etwas, das nicht den Profit in den Vordergrund rücken soll, etwas, das ich perfektionistisch und mit viel Herzblut betreibe. Aus diesem Grund nehme ich Jahr für Jahr nur eine begrenzte Anzahl an Hochzeiten und Aufträgen an, lasse mich auf diese aber sehr intensiv ein und möchte diese bestmöglich begleiten. Da kann es auch schon mal passieren, dass der Auftrag doch ein, zwei Stunden länger dauert, der Job in eine Party übergeht und aus Kunden Freunde werden.
Was ich liebe, sind Emotionen und Authentizität in meinen Bildern. Eindrücke, die für Jahre eingefroren werden und in denen sich Menschen wiederfinden, die Erinnerungen wachrufen und den Betrachtern ein stilles, sehnsüchtiges Lächeln aufs Gesicht zaubern. Auch wenn ich es privat liebe, im Moment zu leben.
Der erste Blick des Bräutigams auf die Braut, wenn sie strahlend auf ihn zu kommt. Gerührte Väter, denen ein paar Tränen entwischen. Herzliches Kinderlachen. Ausgelassene Bräute. Der vorsichtige, sanfte Kuss einer Mama auf die Nasenspitze ihres Neugeborenen. Gänsehaut bei einer innigen Umarmung.
Was man sonst so über mich wissen kann.
Ich hab ein unbändiges Vertrauen ins Schicksal, das mir bis jetzt immer den richtigen Schubser im richtigen Moment gegeben hat. Ich glaub überzeugt an das Gute im Menschen. Ich bin lieber naiv als gleich mal negativ, lieber zu emphatisch als gefühlskalt, lieber zu neugierig als desinteressiert.
Ich hätte gerne Tage, die 48 Stunden haben und Jahre, die langsamer vergehen.
Ich würde gern Salsa tanzen können, wieder Gesangsstunden nehmen, gut Klavier spielen, hab gesunden Respekt vor Pferden und Höhen und blick gespannt in die Zukunft.